Gemeinwohlbilanz

SWM Wasserkraft handelt ökologisch und sozial

28.10.2024 | Die SWM Wasserkraft produziert in 14 Anlagen Ökostrom für München. Dabei hält sie den ökologischen Fußabdruck so gering wie möglich, indem sie ökologische Ausgleichsräume und teils sogar ganz neue Lebensräume schafft. Dass die SWM Wasserkraft damit einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft leistet, bestätigt ihr Gemeinwohlbericht. Er beschreibt den Nutzen der SWM Wasserkraft für Werte wie Menschenwürde, Solidarität und Gerechtigkeit, ökologische Nachhaltigkeit sowie Transparenz und Mitentscheidung.

Grüner Strom aus Wasserkraft für München

Die Wasserkraftwerke der SWM erzeugen Strom aus erneuerbaren Quellen: durchschnittlich 357 Millionen Kilowattstunden im Jahr. Zu unseren Anlagen gehören große, alte und bereits mehrfach modernisierte Kraftwerke wie die Isarwerke, die Leitzachwerke in Feldkirchen-Westerham und die Uppenbornwerke zwischen Moosburg und Landshut. Jünger sind die Stadtbachstufe auf Höhe des Isarwerks 3 oder das Praterkraftwerk im Flussbett der Münchner Isar. Zum Anlagenpark gehören auch kleinere Anlagen wie das Maxwerk im Stadtzentrum oder die Semptschnecke in Wang bei Moosburg.

Wasserkraftanlagen der SWM

Neben der Erzeugung von Ökostrom stellt die SWM Wasserkraft auch Netzdienstleistungen bereit: Die sogenannte Primärregelung, Sekundärregelung und Minutenreserve stabilisieren das Stromnetz. Da sie die schwankende Erzeugung aus Solar- und Windanlagen ausgleichen, sind sie für das Gelingen der Energiewende von großer Bedeutung.

Gemeinwohlbilanz der SWM Wasserkraft

Dem Gemeinwohl verpflichtet

Als Teil der kommunalen Daseinsvorsorge ist die SWM Wasserkraft dem Wohl der Einwohner*innen Münchens und seiner Region verpflichtet. Um unseren Beitrag zum Gemeinwohl zu belegen, haben wir 2022 erstmals einen Gemeinwohlbericht erstellt und durch einen unabhängigen Prüfer auditieren lassen. Bei der Rezertifizierung 2024 konnten wir unseren ohnehin schon guten Wert nochmal steigern, von 430 auf jetzt 471 Punkte.  

Das bestätigt, dass die SWM Wasserkraft gemeinwohlorientiert handelt und für Werte wie ökologische Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit und Menschenwürde steht.

Der Gemeinwohlbericht der SWM Wasserkraft zum Download:

Gemeinwohlbericht SWM Wasserkraft

So entstand die Gemeinwohlbilanz der SWM Wasserkraft

Eine zehnköpfige Projektgruppe hat den Gemeinwohlbericht für die Wasserkraft erarbeitet. Berichtszeitraum sind die Jahre 2021 und 2022. 

Die Gemeinwohl-Ökonomie e. V. als externer Prüfer bewertete anhand des Berichts, wie gut die SWM Wasserkraft die Werte Menschenwürde, Solidarität und Gerechtigkeit, ökologische Nachhaltigkeit sowie Transparenz und Mitentscheidung umsetzt, jeweils im Verhalten gegenüber den fünf Berührungsgruppen: Lieferant*innen, Eigentümer*innen und Finanzpartner*innen, Mitarbeitende, Kund*innen und Mitunternehmen sowie gesellschaftliches Umfeld. 20 Kriterien wurden auf diese Weise untersucht.

Unternehmerischer Erfolg wird bei dieser Art der Bilanzierung also nicht nur am finanziellen Ergebnis, sondern auch an seinem Beitrag zum Gemeinwohl gemessen.

Verbesserung durch die Rebilanzierung

Mehr Punkte gab es bei der Rebilanzierung vor allem bei den ökologischen Auswirkungen durch Nutzung und Entsorgung von Produkten und Dienstleistungen, bei der Kund*Innen-Mitwirkung und Produkttransparenz sowie bei Sinn und gesellschaftlicher Wirkung der Produkte und Dienstleistungen.

Für die höhere Bewertung zog der Auditor insbesondere auch die von ihm besichtigte Baustelle an der Wehranlage Großhesselohe heran. Bei der Modernisierung des 116 Jahre alten Wehrs installieren wir unter anderem eine optimal auffindbare und durchwanderbare Fischaufstiegshilfe und fördern so die ökologische Durchgängigkeit. 

Sanierung des Großhesseloher Wehrs

Hier konnte die SWM Wasserkraft punkten:

Eingriffe ins Ökosystem werden minimiert

Wir sind uns darüber im Klaren, dass die Erzeugung von Strom immer mit Eingriffen in Natur und Landschaft verbunden ist. Wir legen großen Wert darauf, notwendige Eingriffe ins Ökosystem so gering wie möglich zu halten. 

Die Flächen der Wasserkraft werden daher ökologisch bewirtschaftet. Entlang der Kanäle und Speicherbecken rund um die Kraftwerksanlagen haben sich Fauna-Flora-Habitat-Gebiete, Landschaftsschutzgebiete oder sogar Natura-2000-Gebiete entwickelt.

Mit vielen Projekten stellen wir sicher, dass Wasserlebewesen die Wehre durchqueren können – die ökologische Durchgängigkeit also gegeben ist. Beispielsweise wird in Mühlau derzeit die ökologische Durchgängigkeit der Leitzach hergestellt.

Umweltschutz bei den Leitzachwerken

Der Seehamer See ist der Speichersee der Leitzachwerke und ein einzigartiges Biotop. Hier rasten und brüten viele seltene Vogelarten.

Energieerzeugung am Seehamer See

Modernisierungen führen zu hohem „Erntefaktor“

Unsere Wasserkraftwerke zeichnen sich gerade auch durch ihren hohen „Erntefaktor“ aus, also dem Verhältnis von erzeugter zu für Bau und Betrieb eingesetzter Energie. Wir nutzen Anlagen, die meist 100 Jahre und älter sind, die wir aber laufend modernisiert und an die Erfordernisse des Energiemarkts angepasst haben.

Ein Großteil der Investitionen bleibt dabei in der Region, weil sich insbesondere lokal tätige Firmen bei der Vergabe der speziellen Aufgaben durchsetzen.

Um die Stromerzeugung aus Wasserkraft zu steigern, setzen wir insbesondere auf Effizienzsteigerungen an bestehenden Anlagen, die allerdings – trotz ihres Alters – bereits jetzt schon sehr hohe Wirkungsgrade aufweisen. So konnten wir durch eine verbesserte Steuerung den Wirkungsgrad der knapp 100 Jahre alten Turbinen im Uppenbornwerk 1 so steigern, dass jährlich 400 Haushalte zusätzlich mit Ökostrom versorgt werden können. Und am Isarwerk 3 konnten wir durch den Bau eines strömungsoptimierten Pfeilers die Anströmung der Turbinen so verbessern, dass zusätzlicher Ökostrom für etwa 80 Münchner Haushalte erzeugt wird.

Rücksicht auf unterschiedliche Interessen

Wasser ist ein sehr kostbares Gut und verschiedene Nutzer*innen haben unterschiedliche Interessen daran. Als kommunales Unternehmen sind wir regional verwurzelt und engagieren uns langfristig. Uns ist an einem guten Miteinander gelegen, und so versuchen wir, die verschiedenen Nutzungsinteressen an den Gewässern, für die wir verantwortlich sind, bestmöglich auszutarieren.

Zur Versorgung des Maria-Einsiedelbachs konnten wir z. B. eine technische Lösung entwickeln, die es uns ermöglicht, den Freizeitsport im Ländkanal deutlich auszuweiten, ohne auf die Erzeugung von Ökostrom zu verzichten.

Und am Seehamer See haben wir uns mit Anwohner*innen, Vogelschützer*innen und Fischer*innen auf Randbedingungen zur Nutzung des Sees verständigt, die allen Interessen bestmöglich gerecht werden.

Motivation für kommende Projekte

„Meine Kolleg*innen und ich sind permanent bemüht, die bestmögliche Lösung für die Gemeinschaft und die ökologisch verträgliche Stromerzeugung zu entwickeln und umzusetzen. Im Rahmen der Bilanzierung nach den Kriterien der Gemeinwohlbilanz haben wir uns noch stärker mit unserem täglichen Handeln und seinen Folgen auseinandergesetzt. Die Anerkennung unseres Engagements ist ein Motivationsschub für die herausfordernden Projekte der nächsten Jahre, in denen wir die Weichen für die ökologisch verträgliche Wasserkraftnutzung der kommenden 50 Jahre stellen werden.“

Christoph Rapp
Leiter des SWM Bereichs Wasserkraft

 

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