Geothermie-Vorhaben Pasinger Heuweg in München Untermenzing
Infomesse am 17. März 2025
Die SWM geben gemeinsam mit der Berufsfeuerwehr München und den beteiligten Referaten der Landeshauptstadt München auf einer Infomesse Einblicke in das geplante Bauvorhaben am Pasinger Heuweg mit Geothermieanlage und Feuerwache.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch:
- Wann: Montag, 17. März 2025, zwischen 17 und 20 Uhr
- Wo: Aula des Louise-Schroeder-Gymnasiums (Pfarrer-Grimm-Straße 1, 80999 München)
- Flexibles Kommen und Gehen: keine Anmeldung im Voraus erforderlich
Erfahren Sie an verschiedenen Infostände mehr über die Wärmeplanung der Stadt München, den Planungsstand des Bauvorhabens, die nächsten Schritte im Genehmigungsverfahren sowie über Ihre Möglichkeiten zur Beteiligung. Nutzen Sie zudem die Gelegenheit, mit den Expert*innen ins Gespräch zu kommen.
Seit über 20 Jahren haben die SWM Erfahrung im Bau und Betrieb von Geothermieanlagen, die München zuverlässig und klimaneutral mit Wärme versorgen. Sechs Geothermieanlagen betreiben wir bereits in und um München, die siebte ist derzeit in Bau. Ergänzend soll eine weitere Geothermieanlage auf einer bisher unbebauten Fläche an der Ecke Pasinger Heuweg/Mühlangerstraße in München Untermenzing entstehen.
Aktuell werden die städtebaulichen und landschaftsplanerischen Rahmenbedingungen sorgfältig untersucht. Besondere Berücksichtigung finden dabei Aspekte wie Erschließung, Lärmschutz, Landschaftsgestaltung sowie Ausgleichsflächen. Darüber hinaus werden auch die Themen Verkehr, Energie und Artenschutz in die Planungen einbezogen.
Das Geothermie-Vorhaben ist ein wichtiger Baustein für die zukünftige Daseinsvorsorge und CO₂-neutrale Energieversorgung in München.
Auf dieser Seite informieren wir über die Entwicklungen des Projekts.
Nähere Infos zur Geothermie im Allgemeinen finden Sie hier: Geothermie
Zum geplanten Geothermie-Projekt
Allach-Untermenzing
Vielversprechendes Geothermie-Projekt und neuer Feuerwehrstandort
Die Landeshauptstadt München hat an der Ecke Mühlangerstraße/Pasinger Heuweg ein Grundstück erworben, auf dem der Bau einer Feuerwache geplant ist. Aufgrund der Größe des Grundstücks und den günstigen geologischen Voraussetzungen im nördlichen Bereich Münchens wurde es auch für ein Geothermie-Projekt geprüft und als geeignet befunden.
Der Standort ist für ein Geothermie-Projekt ideal geeignet, da:
- eine gute infrastrukturelle Anbindung (Wasser, Strom, Verkehr) vorhanden ist,
- keine Schutzgebiete bestehen (z. B. Landschaftsschutzgebiet),
- ausreichend Platz vorhanden ist,
- eine Anbindung an das bestehende Fernwärmenetz gut realisierbar ist.
Hinweis:
Als Schulstandort, wie in der ursprünglichen Untersuchung geprüft, ist das Grundstück aufgrund der schlechten ÖPNV-Anbindung und der geringen direkten Anbindung an Siedlungsbereiche nicht geeignet.
Lage des Geländes an der Ecke Mühlangerstraße/Pasinger Heuweg
In den laufenden Vorbereitungen spielen neben technischen und betrieblichen Voraussetzungen vor allem auch die Bedürfnisse von Natur und Menschen im direkten Umfeld eine Rolle.
Nächste Schritte:
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Erarbeitung eines umfassenden technischen und geologischen Konzepts für den Standort, unter anderem für den Baugrund
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Erarbeitung eines Konzeptes zur Minimierung der Beeinträchtigung der Anwohner*innen und des Umfelds
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Untersuchung naturrechtlicher Belange durch Gutachter
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Erarbeitung des Erscheinungsbildes der Wärmezentrale sowie erste Konzepte zur Gestaltung
Komplexe Vorhaben wie eine Geothermieanlage erfordern eine sorgfältige Planung und Vorbereitung, um einen reibungslosen Bau und Betrieb zu gewährleisten.
Folgendes ist bisher geplant:
- Aufstellung des neuen Bebauungsplans mit Grünordnung Nr. 2197 & Anpassung des Flächennutzungsplans als planungsrechtliche Grundlage für die Errichtung der Anlagen
- Öffentlichkeitsbeteiligung (Erörterungsveranstaltung) zum Bebauungsplanverfahren (4. Quartal 2025). Zuständig hierfür ist die Landeshauptstadt München. Weitere Informationen finden Sie hier: Pasinger Heuweg – Landeshauptstadt München
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Verabschiedung des neuen Bebauungsplans (ca. 2028)
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Bohrbeginn für die Geothermieanlage (ca. Ende 2030)
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Errichtung der Wärmezentrale (ca. Ende 2030)
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Inbetriebnahme der Anlage (Mitte der 2030er Jahre)
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Kann die geplante Geothermieanlage das örtliche Verkehrsaufkommen beeinflussen?
Grundsätzlich muss man beim Verkehrsaufkommen zwischen der Bohr- und Bauphase und der späteren Betriebsphase unterscheiden.
Während der Hauptbohrphase ist mit einem moderaten Baustellenverkehr zu rechnen, wobei sich dieser auf die Tagzeiten beschränken wird. Es gibt in der Erschließungsphase aber auch Zeitabschnitte, während denen weniger oder kein LKW-Verkehr stattfindet. Zusätzlich ist mit An- und Abfahrtsverkehr des Personals mit PKW sowie gegebenenfalls Lieferverkehr zu rechnen.
Während der Bauphase der Wärmezentrale ist mit LKW-Verkehr in der Regel nur zu den üblichen Arbeitszeiten tagsüber zu rechnen.
Während der Betriebsphase wird es nur in Ausnahmefällen zu einem relevanten Verkehrsaufkommen kommen, wie zum Beispiel bei einem Pumpenwechsel. Im normalen Betriebsfall ist nur mit sporadischem PKW-Verkehr durch das Personal zu rechnen.
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Wie sieht die Umwelt-Bilanz der geplanten Geothermieanlage aus?
Für eine klimaneutrale Zukunft benötigen wir nicht nur erneuerbar produzierten Strom, sondern auch nachhaltig erzeugte Wärme. Denn über die Hälfte der in Deutschland verbrauchten Energie wird für die Produktion von Wärme und Kälte verwendet. In Privathaushalten machen Heizung und Warmwasser sogar rund 90 Prozent des gesamten Verbrauchs aus. Deshalb ist Geothermie ein entscheidender Faktor für die Wärmewende.
Der Betrieb einer geothermischen Heizanlage selbst ist emissionsfrei und trägt erheblich zur Entlastung der Luft von Schadstoffen und Staub bei. Geothermieanlagen haben außerdem den geringsten Flächenbedarf pro Kilowattstunde, die höchste Jahresarbeitszahl sowie die geringsten Gestehungskosten (Kosten für Errichtung und Betrieb der Anlage) entstehen, unter allen Energieerzeugungs-Technologien.
Besonders sticht Geothermie bei der Emissionsbilanz erneuerbarer Energieträger mit seinem geringen CO2-äquivalenten Fußabdruck heraus. Lediglich der Energieverbrauch der Förderpumpe ist hier zu berücksichtigen, der mit weniger als 10 Prozent bezogen auf die geförderte Wärme ebenfalls niedrig ausfällt.
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Welchen Auswirkungen hat die geplante Geothermie-Anlage auf Mensch und Natur?
Während der Erschließungsarbeiten können unterschiedliche Emissionen entstehen, wie Arbeitsgeräusche, Dampf oder Staub. Diese temporären Maßnahmen werden über Betriebspläne detailliert dargestellt und deren Umsetzung von der zuständigen Behörde, hier vom Bergamt Südbayern, geregelt und überwacht. Oberstes Gebot hierbei ist die Reduzierung der Emissionen und der Auswirkungen auf Mensch und Natur.
Während der Gewinnungsphase entstehen weitgehend keine Emissionen, was vor allem auf das Funktionsprinzip von Geothermieanlagen zurückzuführen ist. Über einen geschlossenen Nutzungskreislauf zirkuliert das genutzte Thermalwasser unter Luftabschluss, sodass es zu keinen Emissionen wie z. B. Dampf und Gerüchen mehr kommen kann.
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Hat die geplante Geothermie-Anlage Auswirkungen auf das Grundwasser?
Tiefengeothermie nutzt Thermalwasser aus mehreren Kilometern Tiefe, das nicht in Verbindung mit dem deutlich höher gelegenen, oberflächennahen Grundwasser zur Trinkwasserversorgung steht.
Da Tiefbohrungen teleskopartig verrohrt und die Rohrstrecken anschließend direkt zementiert werden, ist eine Abdichtung zum umliegenden Gestein vorhanden. So wird verhindert, dass Grundwässer aus verschiedenen Tiefenlagen bzw. Grundwasserleitern miteinander interagieren können.
Bereits bei der Geothermie-Planung und durch die Genehmigung durch Fachbehörden wird sichergestellt, dass es zu keiner nachteiligen Veränderung des Wassers in den oberflächennahen Grundwasserleitern kommen kann. So sind beispielsweise tiefe Geothermiebohrungen in den Trinkwasserschutzzonen I und II verboten und nur unter speziellen geologischen Bedingungen in der Zone III genehmigungsfähig. Entsprechendes gilt für Heilquellenschutzgebiete. Auf diesem Wege wird die Trinkwasser-, Heilwasser- und Thermalwasser-Gewinnung zusätzlich geschützt.
Außerdem ist die Bauweise eines Bohrplatzes so konzipiert, dass Wässer direkt in ein Auffangbecken zur weiteren Behandlung abfließen. Die Bohrungen selbst sind so aufgebaut, dass dort kein Eintrag in oder aus dem oberflächennahen Grundwasser stattfinden kann. Die gesamte Baustelle einer Geothermie-Anlage steht unter Aufsicht des Bergamts, Wasserwirtschaftsamts und der Münchner Stadtentwässerung, die regelmäßig die Anlage kontrollieren.
Anregungen oder Fragen?
Das Projektteam der SWM steht Ihnen gerne zur Verfügung.
- E-Mail: GTH.Heuweg@swm.de