Digitalisierung und IT-Lösungen fürs Unternehmen
Digitale Lösungen braucht es nicht nur für die Smart City München, sondern auch in unserem eigenen Unternehmen. Wir arbeiten laufend daran, das Innovationspotenzial durch die Digitalisierung für die SWM zu nutzen, beispielsweise mit IT-Lösungen wie virtueller Realität, Prozessautomatisierung und Low Code.
Innenraumvermessung und virtuelle Realität
Mit einem 360°-Innenraumscanner, grob vergleichbar mit Google-Street-View, haben die SWM ihre technische Anlagen erfasst. Damit können diese visuell begangen und am Bildschirm vermessen werden. Unser Immobilienbereich arbeitet daran, virtuelle Modelle von SWM eigenen Gebäuden zu erstellen. In Zukunft sind auch Modellierungen von Gasdruckregelanlagen, Schachtbauwerken oder weiteren Infrastrukturanlagen denkbar.
Schnelle Meldungen über QR-Codes
QR-Codes lassen sich vielfältig einsetzen, auch bei Störungsmeldungen. Bei den SWM findet sich auf vielen Betriebsmitteln ein QR-Code, der erheblichen Aufwand für deren Meldung einspart. Fällt eine Störung auf, wird einfach der QR-Code gescannt. Über eine Verknüpfung des QR-Codes mit der Datenbank wird unserem technischen Service übermittelt, wo sich das Betriebsmittel befindet.
Die QR-Codes sind im gesamten Quartier der SWM Zentrale an Brandschutztüren, Aufzügen, Teeküchen, Sanitärräumen und Kopierräumen angebracht und werden auch an Büros, Besprechungsräumen und weiteren Orten ausgerollt.
Intuitiv programmieren mit Low Code
In Zeiten immer schneller voranschreitender Digitalisierung bei gleichzeitigem Fachkräftemangel beschreiten die SWM neue Wege bei der Entwicklung von Anwendungen. Bei herkömmlichen Ansätzen dominiert die textbasierte Programmierung – das sogenannte „Coden“. Dafür ist spezielles Know-How sowie langjährige Erfahrung Voraussetzung. Durch Low Code gehen wir einen intuitiveren Weg. Dabei wird die Programmierung durch grafische Elemente ergänzt oder sogar ersetzt. Man kann sich also Programme einfach „zusammenklicken“.
In der IT der SWM werden zwei unterschiedliche Ansätze verfolgt: Beim sogenannten Citizen Development werden Anwender*innen in die Lage versetzt, selbst Entwicklungen durchzuführen. Die zentrale IT wird entlastet, indem wir spezialisierte Workflows realisieren, die bei Ausfall jedoch keine geschäftskritischen Folgen haben.
Auch innerhalb der IT kann Low Code eingesetzt werden, um als Alternative zu klassischen Programmiersprachen schneller Ergebnisse zu erzielen. Damit können sowohl kurzfristiger neue Angebote umgesetzt auch auch interne Anwendungen realisiert werden.
Schnelle Prozessautomatisierung mit Robotic Process Automation (RPA)
Mit der RPA-Software automatisiert unser Expertenteam in relativ kurzer Zeit Prozesse, ohne die für die Abwicklung der Prozesse verwendete Software zu verändern. Der mit der Software gebaute Workflow („der Bot“) imitiert die Mausklicks und die Tastatureingaben der Nutzer*innen und kann damit auch Prozesse abwickeln, für die mehrere verschiedene Anwendungen (z. B. SAP, Excel, Outlook etc.) benötigt werden.
Wesentliche Ziele der RPA: Entlastung von qualifiziertem Personal von eintönigen Tipparbeiten, Senkung der Fehlerquote und Beschleunigung der Durchlaufzeit, denn der Bot kann an 7 Tagen 24 Stunden arbeiten.
Prozessanalysen mit Process Mining
Process Mining ist eine Grundlagentechnologie für Prozessanalysen. Jeder digitale Geschäftsprozess hinterlässt digitale Spuren in den verwendeten IT-Systemen. Mit der Process-Mining-Technologie können diese Spuren aus Datenbanken wie ERP-Systemen (anonymisiert/pseudonymisiert) ausgewertet und transparent dargestellt werden, beispielsweise in Form von Prozess-Graphen, Schlüsselkennzahlen und Diagrammen. Filtermöglichkeiten und Drill Down auf Einzelbelegebene ermöglichen es, den Ursachen von Schwachstellen im Prozess auf die Spur zu kommen.
Anwendungsfälle im Data & AI Lab
In unserem Data & AI (Artificial Intelligence) Lab entwickeln wir Lösungen für daten- und modellbasierte Anwendungsfälle. Kern der Arbeit sind Daten sowie der Einsatz künstlicher Intelligenz. Hierfür werden neueste Konzepte und Methoden aus dem Bereich des Machine Learning & AI eingesetzt. So können neue Erkenntnisse gewonnen oder Prozesse optimiert werden – und das in den unterschiedlichsten Anwendungsfällen:
SWM ChatGPT
Seit der Veröffentlichung von ChatGPT durch OpenAI im November 2022 ist das Thema Künstliche Intelligenz zur Texterzeugung in der breiten Öffentlichkeit angekommen. Um die Technologie auch den SWM Mitarbeiter*innen für betriebliche Zwecke zugänglich zu machen, haben wir die Anwendung SWM ChatGPT bereitgestellt.
Die Nutzer*innen können in schriftlichem Dialog Anfragen stellen und bekommen eine Antwort, in etwa wie bei einem Chatbot. Dabei ist SWM ChatGPT einfach und ohne fundierte IT-Kenntnisse zu benutzen, indem man entsprechende Anfragen in ein Nachrichtenfeld eingibt.
Energiebedarf von Elektro-Bussen
Bei der modellbasierten Energiebedarfsprognose wird mit Machine Learning-Methoden der Stromverbrauch individuell für jeden Elektro-Bus in der MVG-Flotte vorausgesagt. Die Prognose wird täglich neu für die nächsten 14 Tage erstellt und über eine Schnittstelle zur Verfügung gestellt. So kann die Bus-Einsatzplanung optimiert werden.
Personenaufkommen am Bahnsteig
Im Projekt „Plattform Prediction” wird über einen Zeitraum von 30 Minuten das Personenaufkommen am Bahnsteig der Linien U4/U5 am Münchener Hauptbahnhof vorhergesagt. Denn wenn man vorab weiß, ob ein erhöhtes Fahrgastaufkommen zu erwarten ist, kann der Personenfluss frühzeitig gesteuert und Maßnahmen ergriffen werden, um die Sicherheit zu erhöhen.
Stromproduktion von Photovoltaik-Anlagen
Wie viel Strom eine PV-Anlage zu einem bestimmten Zeitpunkt produziert, ist abhängig von der Sonneneinstrahlung. Eine Schätzung kann schon vorab getroffen werden: Im Projekt „KI@VKW” werden auf Basis der frei verfügbaren Wetterdaten des Deutschen Wetterdienst individuell für jede PV-Anlage im Geschäftsbereich der SWM prognostiziert, wieviel Energie sie am jeweils nächsten Tag erzeugen wird. Dabei kommen neuronale Netze zum Einsatz.