Forschungsprojekte
Hinter Innovationen stecken oft langjährige Forschungsprojekte. Hierfür arbeiten wir eng mit Referaten, Universitäten und Partnern aus der Industrie zusammen. Die Forschungsthemen reichen von Grundwassermanagement bis hin zur intelligenten Vernetzung von Elektromobilität.
Eneff_Netzregelung
Forschungsprojekt zur Netzregelung: Geothermie und KI
In unsere Fernwärmenetze speisen wir zunehmend erneuerbare Energie aus Geothermie ein. In einem Forschungsprojekt wollen wir nun herausfinden, wie wir unsere Netze am besten betreiben, um diese Energie optimal ausnutzen können. Unser Ziel ist es, eine KI zu entwickeln, die ein Fernwärmenetz automatisch regeln kann. Diese Software soll dann unsere Netz-Expert*innen unterstützen und Vorschläge machen, wie das Netz optimal betrieben werden kann.
EDaF
Fehlerlokalisation in Mittelspannungsnetzen
Gemeinsam mit fortiss, einem Landesforschungsinstitut des Freistaats Bayern, An-Institut der Technischen Universität München und GridData forschen die SWM an Möglichkeiten, den Fehlerort von Erdschlüssen in der Mittelspannung schnell und mit möglichst hoher Genauigkeit zu bestimmen. Hierfür wird das Fehlerereignis mit einer Vielzahl von im Vorfeld simulierten Fehlern verglichen.
Dazu verwenden wir Methoden aus der künstlichen Intelligenz. Eine schnelle Fehlerortung erlaubt idealerweise das Isolieren der Fehlerstelle, bevor es zu einer Unterbrechung der Stromversorgung kommt. Damit wird ein wichtiger Beitrag für die zuverlässige Stromversorgung von München geleistet.
Energie – Sektorkopplung und Micro-Grids
Verbindung von Strom und Wärme
Wir sind am interdisziplinären Forschungsverbund „Energie – Sektorkopplung und Micro-Grids“ der Bayerischen Forschungsstiftung (BFS) beteiligt. Sektorkopplung bedeutet die Verbindung der Energiesektoren Strom und Wärme. Der Verbund entwickelt technische Lösungen für die Sektorkopplung, wendet Ansätze aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz an und erarbeitet notwendige Planungsgrundlagen, um die Verbreitung der erneuerbaren Energien zu beschleunigen. Im Rahmen des Projekts werden beispielsweise verschiedene Optionen einer zukünftigen Fernwärmeversorgung untersucht.
SuperLink
Konsortium zur Supraleiter-Technologie
Im Rahmen eines Projektkonsortiums entwickeln und testen wir ein supraleitendes Kabelsystem für die Stromversorgung der Stadt München. Gemeinschaftlich sollen alle Komponenten eines Supraleiters entwickelt und im Umspannwerk Menzing für ein halbes Jahr unter realen Einsatzbedingungen getestet werden. Nach erfolgreichem Abschluss wollen wir eine Hochspannungsleitung zwischen Menzing und dem Energiestandort Süd in Sendling als „Hochtemperatur-Supraleiter“ (HTS) bauen. Mit 12 Kilometern wäre diese die längste Supraleiterverbindung der Welt.
GIGA-M
Geothermie-Forschungsvorhaben
Ein breites Bündnis von Akteuren in Stadt und Landkreis arbeitet im Forschungsvorhaben GIGA-M zusammen, um die Nutzung der Tiefengeothermie in der Region München weiter voranzubringen.
Ziel ist es, die Wärmeenergie im Untergrund durch eine Vielzahl neuer Projekte schnell zu erschließen, dies aber gleichzeitig nachhaltig zu tun auf Basis einer optimierten gemeinsamen Nutzung des Thermalwasserreservoirs im Großraum München. Eine zentrale Grundlage hierfür bildet eine großangelegte Seismik-Messkampagne, die im Rahmen des Forschungsvorhabens durchgeführt werden soll. Das vier Jahre laufende Forschungsprojekt wird vom Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert und bereitet den Weg für die regionale Umstellung auf eine klimaneutrale, sichere und bezahlbare Wärmeversorgung.
Geo.KW
Grundwasser als Energiequelle
Wir unterstützen gemeinsam mit dem Referat für Klima- und Umweltschutz (RKU) und weiteren Partnern das vom Lehrstuhl für Hydrogeologie der TU München geleitete Forschungsvorhaben „Geo.KW“.
Zweck des Vorhabens ist das Zusammenbringen des städtischen Energiebedarfs mit dem oberflächennahen Erdwärmeangebot. So soll die dezentrale Bereitstellung von Wärme und Kälte im Gebäudesektor vorangetrieben werden, durch die sinnvolle Nutzung von Grundwasser als regenerativer Energiequelle und -senke. Konkret bedeutet dies den Aufbau eines Grundwasser-Managementsystems für München auf Basis von Simulations-Software.
E-Motion2Grid
Intelligentes Laden
Im Rahmen des inzwischen abgeschlossenen Forschungsprojekts „E-Motion2Grid“ haben wir u. a. einen Batteriespeicher auf unserem Firmengelände realisiert. Das Forschungsprojekt hat wichtige Erkenntnisse darüber geliefert, inwieweit stark frequentierte Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge das Stromnetz von München auslastet und wie es durch den Einsatz von Batteriespeichern entlastet werden kann. Abgeleitete Algorithmen liefern zukünftig wertvolle Unterstützung im Rahmen der Analyse von Nieder- und Mittelspannungsnetzen hinsichtlich ihrer Resilienz. In einem jüngst gestarteten Folgeprojekt „Grid-4-Electrification“ werden die Erkenntnisse von „E-Motion2Grid“ aufgegriffen und unter der Frage, welche Belastung z. B. Wärmepumpen für das Stromnetz darstellen, weiter detailliert.
unIT-e2
Elektromobilität intelligent vernetzen
Wie die Elektromobilität optimal in das Stromnetz integriert werden kann, untersucht das Forschungsprojekt „unIT-e2 – Reallabor für verNETZte E-Mobilität“ in bundesweit vier Feldversuchen. 29 Partner aus Automobil- und Energiewirtschaft, IT und Ladeinfrastruktur sowie Wissenschaft beteiligen sich an dem Verbundprojekt, um das komplexe Thema von allen Seiten gleichzeitig anzugehen, darunter auch die SWM.
Im Fokus stehen die Herausforderungen des „Smart Grids“, des „intelligenten Stromnetzes“. Neben der Weiterentwicklung der Smart-Meter-Infrastruktur werden auch die kommunikative Anbindung von Gebäuden an die Netzleitstelle und die Übermittlung von Sollwertvorgaben am Netzanschlusspunkt betrachtet. Im Feldversuch in München statten wir Gebäude mit einem Energiemanagementsystem aus. Wir erproben, wie flexible Anlagen wie E-Autos, Wärmepumpen oder PV-Anlagen für den Markt genutzt werden (z. B. durch das Virtuelle Kraftwerk) und Regelleistung für Netzbetreiber erbringen können.
TEMPUS
Erprobung automatisierter Fahrfunktionen im Busbetrieb
Seit Anfang 2021 arbeiten im Pilotprojekt TEMPUS mit 13 Partner*innen aus Industrie, Forschung und Verwaltung zusammen. Wir errichten ein Testfeld im Münchner Stadtgebiet und dem anliegenden Umland. Dort können wir verschiedenste Anwendungsfälle rund um automatisierte Fahrfunktionen und innovative Mobilitätsleistungen erproben und evaluieren – sowohl für den Individualverkehr als auch für den öffentlichen Personennahverkehr.
Die MVG erprobt hierbei mit E-Bussen das sogenannte "Platooning". Dabei fahren mehrere Fahrzeuge virtuell aneinandergekoppelt in engem Abstand hintereinander - und nur das vorderste ist mit Fahrpersonal besetzt.
MINGA
Automatisierung des öffentlichen Nahverkehrs in München
Das Forschungsprojekt MINGA von SWM, MVG und zahlreichen weiteren Partner*innen ist ein wichtiger Schritt für die Münchner Mobilitätswende. Dabei sollen fahrerlose Verkehrssysteme intelligent miteinander verknüpft und sinnvoll in das bestehende Netz integriert werden. In der Projektlaufzeit bis Mitte 2027 liegt der Fokus darauf, On-Demand-Fahrzeuge und Busse zu automatisieren.