Spatenstich am Michaelibad

Baustart für die größte Geothermieanlage in Kontinentaleuropa

02.10.2024 | Sechs Geothermieanlagen betreiben wir bereits in und um München und sind damit Deutschlands größter Geothermiebetreiber. Die siebte errichten wir nun auf dem Gelände des Michaelibads, einem öffentlichen Hallen- und Freibad der SWM im Münchner Südosten. Nach Fertigstellung im Jahr 2033 soll sie Wärme für rund 75.000 Münchner*innen liefern. Mit dem Spatenstich Ende September 2024, zu dem auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und Münchens Oberbürgermeister gekommen waren, begannen die Bauarbeiten für dieses bedeutende Klimaschutzprojekt.

Geothermieanlage im Freibad

Die Geothermieanlage mit vier Förder- und vier Reinjektionsbohrungen entsteht auf einer Teilfläche des Michaelibads, während der Freibadbetrieb dort weiterläuft. Auf der westlichen Liegewiese (Bauareal) wird neben den Bohrungen eine Wärmestation errichtet, in der die gewonnene Erdwärme über Wärmetauscher an das Fernwärmenetz übertragen wird. Zusätzlich installieren wir hier eine Großwärmepumpe, die die Wärmeausbeute weiter erhöht.

Fertigstellung voraussichtlich 2033

Die Fertigstellung der Anlage ist für 2033 geplant. Nach Abschluss der Bauarbeiten kann die Liegewiese dann von den Freibadgästen zum großen Teil wieder genutzt werden. Denn die betrieblich notwendigen Bereiche werden wesentlich kleiner sein als die Baufläche. Auf dem östlichen Gelände des Michaelibads haben wir bereits 53 neue Bäume gepflanzt. Im Vorfeld wurden im Rahmen einer Bürgerbeteiligung und einer Projektwerkstatt Ideen aus der Bevölkerung gesammelt, die in die zukünftige Freiflächengestaltung einfließen werden.

Spatenstich für die größte Geothermieanlage Kontinentaleuropas (v. l.): Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck, Dr. Karin Thelen, SWM Geschäftsführerin Regionale Energiewende und Dr. Florian Bieberbach, Vorsitzender der SWM Geschäftsführung.

Optimaler Standort im Münchner Südosten

Der Standort auf der Liegewiese des Münchner Michaeli-Freibads ist ideal für eine Geothermieanlage geeignet:

  • Im Untergrund ist ein hohes Wärmepotenzial gegeben.
  • Eine Anbindung an das Fernwärmenetz ist gut realisierbar.
  • Im Umfeld besteht ein hoher Wärmebedarf – nicht zuletzt im Bad selbst, dessen Wärmeversorgung somit zukünftig CO2-neutral erfolgen wird.

Geothermieanlage Michaelibad

Potenzial der Geothermie

„Die Geothermie ist eine klimaneutrale, unerschöpfliche und zugleich zuverlässige, über das gesamte Jahr verfügbare Energiequelle. Mit ihr kann auch ein anhaltend hoher Wärmebedarf gedeckt werden. Die Stadtwerke München sind ein gutes Beispiel dafür, wie diese Technologie in dichtbesiedelten Großstädten Erfolg haben kann. Die Erschließung der geothermischen Wärme hat das Potenzial, bis 2045 rund ein Viertel des erforderlichen erneuerbaren Wärmebedarfs Deutschlands zu decken. Ziel ist es, die derzeitige Geothermie-Einspeisung in Wärmenetze zu verzehnfachen. Die SWM tragen aktiv dazu bei, dieses Ziel zu erreichen.“

Dr. Robert Habeck
Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz 
 

So wird die neue Geothermieanlage auf der Liegewiese des Michaelibads nach der Fertigstellung 2033 aussehen.
Visualisierung: IMN Ingenieurbüro Müller u. Nümann GmbH / straubarchitekten BDA

 

Wärmewende durch Geothermie

Die erfolgreiche Umsetzung der Wärmewende ist eine wesentliche Voraussetzung für Deutschlands Klimaneutralität bis 2045. Grüne Fernwärme spielt dabei eine zentrale Rolle. In München setzen die SWM seit 20 Jahren auf die tiefe Geothermie für die Erzeugung von Fernwärme und sind inzwischen Deutschlands größter Geothermiebetreiber. Unsere Anlagen erzeugen bereits klimaneutrale Fernwärme für viele zehntausend Haushalte. Unsere Vision: Bis spätestens 2040 wollen wir den Münchner Fernwärmebedarf klimaneutral decken. 

Dr. Florian Bieberbach, Vorsitzender der SWM Geschäftsführung: „Der Standort Michaelibad wird im wahrsten Sinne zu einem weiteren ‚Hotspot‘ für das Gelingen der Wärmewende. Mit diesem und weiteren Projekten wollen die SWM der Motor für die industrielle Skalierung der Geothermie in Deutschland sein.“

Weiterer Geothermie-Ausbau in München

2023 haben wir einen Transformationsplan zur Umstellung des Münchner Fernwärmesystems auf klimaneutrale Technologien erarbeitet. Dieser sieht vor, dass wir die Geothermienutzung konsequent weiter ausbauen. Nachdem wir vor 20 Jahren unsere erste Geothermieanlage an der Messe in Riem errichtet haben, entsteht nun am Michaelibad unsere siebte Anlage. Eine weitere planen wir auf dem Gelände des früheren Virginia-Depots im Münchner Norden, zusätzliche Standorte werden derzeit mit der Stadtverwaltung sondiert. 

Dr. Karin Thelen, SWM Geschäftsführerin Regionale Energiewende: „In Summe wollen wir zehn Geothermievorhaben mit mehr als 50 neuen Tiefbohrungen in und um München bauen. Darüber hinaus machen wir unsere bestehenden Anlagen durch zusätzliche Bohrungen leistungsfähiger. Großwärmepumpen direkt am Standort der Geothermieanlage, wie hier am Michaelibad, sollen auch die Wärme aus dem Rücklauf für die Fernwärme nutzbar machen."

Auf dem Weg zur klimaneutralen Millionenstadt

„Dass wir jetzt sogar innerstädtische Flächen im Umfeld von Wohngebieten für die Geothermiegewinnung erschließen, zeigt auch, dass wir es ernst meinen mit dem klimaneutralen Umbau der Fernwärme in München. Wir sind auf sehr gutem Weg, München zu einer klimaneutralen Millionenstadt zu machen."

Dieter Reiter
Münchner Oberbürgermeister 
 

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