Heizkraftwerk Süd

Der Kamin am HKW Süd ist verschwunden

21.10.2021 | Der 176 Meter hohe Kamin am Heizkraftwerk Süd ist Geschichte: 2020 hat ein acht Tonnen schweres ferngesteuertes Spezialgerät das Bauwerk aus dem Jahr 1970 Stück für Stück abgebrochen.

Wandel zur neuen Energiewelt

50 Jahre lang ragte der Kamin am SWM Energiestandort Süd in München 176 Meter in die Höhe. Er stammt aus der Zeit, als im Heizkraftwerk Süd noch durch Müllverbrennung Energie erzeugt wurde. Nun wird der Kamin – nach dem Olympiaturm bislang das zweithöchste Bauwerk der Stadt – nach und nach abgerissen. Nachdem 1997 die Müllverbrennungsanlage, 2004 die Hochdruckanlage und 2018 das Spitzenheizwerk außer Betrieb genommen wurden, hatte auch der Turm endgültig ausgedient.

Helge-Uve Braun, Technischer SWM Geschäftsführer: „Der Kamin stammte noch aus der alten Kraftwerkswelt. Sein Verschwinden macht den Wandel des SWM Energiestandorts Süd  jetzt auch nach außen deutlich. Unsere Fachleute arbeiten hier an der Umstellung von der alten auf die erneuerbare Energiewelt München.“

Energiestandort Süd

Rückbau des HKW Süd wird erst jetzt sichtbar

Den Turm zu sprengen, war an dem eng bebauten Standort zwischen Brudermühl- und Schäftlarnstraße, Großmarkthalle und Isarkanal nicht möglich. Der Kaminabriss erfolgte daher in mehreren Schritten, der letzte war der Abbruch der Stahlbetonhülle. Vorher waren die Arbeiten von außen fast nicht zu erkennen. Zentimeter für Zentimeter entfernten Baufirmen über viele Monate hinweg vier riesige Stahlröhren im Inneren.

Nachdem die Röhren ausgebaut, zwei Zwischendecken ausgebrochen und massive Stahlträger auf den Kaminkopf transportiert wurden, arbeitete sich ein ferngesteuertes Abbruchgerät von oben nach unten. Trotz der Um- und Rückbauarbeiten lief die Energieerzeugung im Kraftwerk wie gewohnt weiter.

Energieversorgung in München entwickelt sich stetig weiter

Seit 1899 wird in Sendling-Thalkirchen Energie für den Puls der Stadt erzeugt. Genauso wie die Münchner Energieversorgung hat der Standort seither vielfache Erweiterungen und Transformationen erlebt. Aktuell wird er erneut umgebaut – zu einem Erzeugungsstandort, der die Münchner*innen zeitgemäß mit Energie versorgt. 

Auf dem nördlichen Teil des Geländes haben wir Deutschlands größte Geothermieanlage errichtet, die klimaneutrale Erdwärme ins Versorgungsnetz einspeist. Bis die Wärmeversorgung der Stadt zu 100 Prozent CO₂-neutral ist, investieren wir noch einmal in die Modernisierung der Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen.

Ab Mitte 2024 wird am Energiestandort Süd auch erstmals klimafreundliche Fernkälte für die Innenstadt produziert. Am Energiestandorts Süd entsteht eine Fernkälte-Erzeugungsanlage, die auch Geothermie nutzt.

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