Hauptwasserstrang mit Relining modernisiert
14.11.2020 | Jährlich investieren wir viele Millionen Euro, um unsere Netze zu erhalten und zu modernisieren. So auch bei unseren Trinkwasserleitungen. Die 3. Hauptwasserleitung wurde 1899 gebaut und verläuft im Stadtteil Neuhausen an der Schwere-Reiter-Straße Richtung Schwabing. Einen rund 1.170 Meter langen Abschnitt haben wir mit dem Verfahren des Relinings saniert.
Neues Verfahren für gerade Strecken
Der größere Teil der Sanierung erfolgte wegen neuer Trassenführung herkömmlich über einen offenen Rohrgraben. An einem Teilstück in der Elisabethstraße setzten wir jedoch das „Relining“-Verfahren ein.
Projektleiter Florian Neugebauer erklärt: „Dieses Verfahren hat viele Vorteile – wir können es allerdings nur auf geraden Strecken mit möglichst wenig Abzweigungen umsetzen.“
Nach Abschluss der Baumaßnahme wurde der neue Rohrabschnitt gesäubert, mit Desinfektionslösung behandelt und gespült. Im SWM Wasserlabor haben wir Wasserproben untersucht. Denn erst wenn das Wasser nachgewiesen keimfrei ist, wird die modernisierte Leitung ins Wassernetz eingebunden.
Rohr in Rohr: Verfahren mit vielen Vorteilen
Beim Relining wird ein neues Stahlrohr mit 600 mm Durchmesser mittels Seilzug und Winden in das bestehende 700 mm-Graugussrohr eingezogen. Auf rund 260 Metern werden so 21 Rohre à 12 Meter Länge in den Untergrund eingebracht. Die einzelnen Abschnitte werden verschweißt, die Schweißnaht außen isoliert und innen mit Zementmörtel ausgekleidet.
Die Verlegungsarbeiten erfolgen auf diesem Abschnitt ohne offenen Graben – drei Baugruben und eine Versorgungsgrube reichen. Die Vorteile: Fahrbahn und Parkplätze bleiben weitestgehend erhalten, die Beeinträchtigung für die Anwohner*innen sinkt.
Da beim Stahlrohr-Relining weniger Tiefbau anfällt, ist das Verfahren kostengünstiger. Das Relining schont auch die Umwelt: Bäume oder Hecken werden nicht in Mitleidenschaft gezogen, und es entsteht weniger Aushubmaterial, das abtransportiert und entsorgt werden muss.