Die Geschichte der Energieerzeugung in München
27.05.2024 I Von den hinteren Plätzen zum strahlenden Vorreiter: Lange Zeit hinkte München bei der Elektrifizierung anderen europäischen Städten hinterher, bis es rasch zu einem Standort der zuverlässigen Energieversorgung wurde. Von Beginn an setzten die Stadtwerke München auf die klimafreundliche Wasserkraft. Heute nehmen wir beim Ausbau der erneuerbaren Energien eine Vorreiterstellung ein.
München geht ein Licht auf
1879 wurde der damals neue Münchner Centralbahnhof als erster Bahnhof der Welt mit elektrischen Bogenlampen beleuchtet. Dennoch wandelten die Münchner*innen auf ihren Straßen noch eine ganze Weile lang im Licht schummriger Gaslampen. Denn die Stadt hatte 1848 das Monopol für die Straßenbeleuchtung erst einmal an eine Privatfirma vergeben – und die setzte auf Gas. Der Stadt waren vorerst die Hände gebunden.
Im damals noch selbständigen Schwabing begann die elektrische Straßenbeleuchtung 1889. In München sah man es gar nicht gerne, dass ein kleines Städtchen vor den Toren früher dran war. Besonders bitter: Nach der Eingemeindung Schwabings 1890 musste München noch den Kredit zurückzahlen, den Schwabing für die Elektrifizierung aufgenommen hatte.
Ab 1891 begann die Stadt München dann mit dem Aufbau der öffentlichen elektrischen Straßenbeleuchtung und Ende 1893 hatte München bereits eine der größten elektrischen Straßenbeleuchtungen des Kontinents und damit die durch die private Gasbeleuchtungsgesellschaft auferlegte Verzögerung in Kürze wieder eingeholt.
1899 lief der unrühmliche Gasvertrag aus, seitdem bestimmt München die Geschicke seiner Energieversorgung selbst. Verantwortlich dafür sind seither die SWM bzw. ihre Vorgängerbetriebe. Dabei waren sie vielfach Vorreiter.
Zentrale Grundsätze bei der Energieversorgung waren schon immer:
- Versorgungssicherheit, Unabhängigkeit und Selbständigkeit
- Nutzung natürlicher Energiequellen wie der Wasserkraft
- und wenn diese nicht ausreichten: Brennstoffe bestmöglich ausnutzen, z. B. durch die gleichzeitige Erzeugung von Strom und Fernwärme
Laternenanzünder der Gasbeleuchtung, 1848
SWM sind Gestalter der Energiewende
Nach der Übernahme der Energieversorgung 1899 bauten die SWM das Versorgungsnetz entsprechend den Bedürfnissen der schnell wachsenden Stadt aus und errichteten weitere Kraftwerke. Der Schwerpunkt bei der Stromerzeugung lag zunächst auf der Nutzung der Wasserkraft in und um München. Als diese nicht mehr ausreichte, bauten die SWM auch konventionelle Kraftwerke wie das Heizkraftwerk Süd und das Heizkraftwerk Nord.
2009 haben wir den fundamentalen Umbau ihrer Energieversorgung hin zu den Erneuerbaren eingeleitet. Und wir setzen die Energiewende ganzheitlich um, also im Strom- wie auch im Wärmebereich.
- Ziel im Strombereich: Wir wollen ab 2025 so viel Ökostrom in eigenen Anlagen produzieren, wie ganz München verbraucht. Hier befinden wir uns mit inzwischen über 90 % auf der Zielgeraden.
- Ziel im Wärmebereich: Die SWM decken den Münchner Bedarf an Fernwärme bis spätestens 2040 CO2-neutral. Dabei setzen wir vor allem auf Tiefengeothermie. Schon heute betreiben wir sechs Geothermieanlagen, der Bau der siebten beginnt in Kürze, weitere werden folgen.
Beim Ausbau der erneuerbaren Energien, insbesondere auch bei der Wärmewende, nehmen die SWM eine führende Rolle in Deutschland ein. Entsprechend groß ist daher heute das Interesse von Politiker*innen, Fachleuten und Journalist*innen aus Europa und der ganzen Welt am Münchner Energie-Weg.
Elektrizitätswerk Isartalstraße, 1899, Vorgänger des Energiestandorts Süd
Energiestandort Süd: Moderne Strom- und Wärmeerzeugung
Foto: Manuel Übler
Wasserkraft Uppenbornwerk, 1909
Damals wie heute zuverlässige Energie: Isarwerk 1
Neue Münchner Energiewelt
„Ich arbeite schon seit 32 Jahren für die Stadtwerke, davon 30 Jahre im und für den Energiestandort Süd, der bereits mehrfach um- und ausgebaut wurde. Früher hatten wir zum Beispiel noch eine Müllverbrennungsanlage. Heute steht der Standort wie kein anderer für die Energiewende: Hier arbeiten modernisierte und hoch effziente Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen und Deutschlands größte Geothermieanlage, auch ein Wärmespeicher ist im Bau. Ich bin stolz, diesen Weg in die neue Münchner Energiewelt aktiv mitgestalten zu können.“
Thomas Gilg
Leiter des Energiestandorts Süd
Meilensteine der Münchner Energieversorgung
„Mit dem Abschluss des PPA-Vertrags Windstrom aus Fröttmaning ist uns ein Meilenstein beim Thema Nachhaltigkeit gelungen. Gelungen auch aufgrund der jahrzehntelangen erfolgreichen Geschäftsbeziehungen zweier 'alter' Münchner Unternehmen. Qualität, Tradition und Regionalität sind die Maßgaben sowohl der Brauerei seit fast 700 Jahren bei der Malz- und Bierherstellung als auch der Stadtwerke bei der Versorgung der Brauerei in der Münchner Innenstadt. Herzliche Glückwünsche zum 125-jährigen Bestehen! Ad multos annos!“
Werner Mayer
Geschäftsführer der Augustiner-Brauerei
Foto Quelle: A. Auer-Seidl
„Die Siemens AG blickt auf eine langjährige, erfolgreiche und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Stadtwerken München zurück. Gemeinsam konnten wir zukunftsweisende Projekte realisieren. Daher gratulieren wir herzlich zum 125-jährigen Bestehen und freuen uns auf die nächsten gemeinsamen Aktivitäten für eine nachhaltige Zukunft.“
Norbert Fuchs
Chef-Energieeinkäufer Siemens AG
Foto Quelle: Siemens AG
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