Berufsausbildung für benachteiligte junge Menschen

Ausbildung mit sozialpädagogischer Begleitung

„Unser Anliegen ist es, so vielen jungen Menschen wie möglich den Zugang zu einer  Ausbildung zu verschaffen, auch wenn sie bislang daran gescheitert sind“, erklärt Petra-Maria Klier aus dem Vorstand des Trägervereins Spectrum. „Deshalb begleiten wir sie während ihrer Ausbildung bei den SWM sozialpädagogisch und helfen ihnen dabei, die bestmögliche Voraussetzung für einen Beruf und eine eigenständige Existenz zu schaffen.“

Jährlich werden vier bis fünf junge Menschen angenommen. Das Ausbildungsprojekt richtet sich an junge Erwachsene zwischen 17 und 27 Jahren, die z. B. das Berufsvorbereitungsjahr absolviert haben, bereits von anderen Einrichtungen der Jugendhilfe betreut wurden, von Arbeitslosigkeit bedroht oder arbeitslos sind oder ihre Lehrstelle abgebrochen haben. Die Ausbildung erfolgt im gewerblich-technischen Bereich, vorwiegend zum Industriemechaniker, aber auch in anderen Ausbildungsberufen der SWM.

Berufliche Zukunft bei den SWM

Das Projekt hat Modellcharakter in ganz Deutschland. Denn das Konzept geht auf: Seit 1988 haben 176 junge Menschen eine Ausbildung im Rahmen des Projekts durchlaufen und somit die Chance auf eine berufliche Zukunft erhalten. Davon haben 95 erfolgreich mit einer Berufsausbildung abgeschlossen. Und die Absolvent*innen stehen als motivierte und gut ausgebildete Arbeitskräfte dem Arbeitsmarkt zur Verfügung. Viele von ihnen arbeiten heute in den unterschiedlichsten Bereichen der SWM.

„Wir sind stolz und glücklich, dass viele Auszubildende aus dem Projekt zu langjährigen SWM Mitarbeiter*innen geworden sind, sagt Werner Albrecht, SWM Personalgeschäftsführer. „Als kommunales Unternehmen stellen wir uns seit jeher unserer sozialen Verantwortung – in der Ausbildung und im Stadtwerkeprojekt. Jeder Erfolg ist ein Erfolg für den Einzelnen, für uns als Arbeitgeber und für die Stadtgesellschaft.“

Betreuung in Wohnprojekten möglich

Das Stadtwerkeprojekt passt seine Angebote immer wieder an die Bedürfnisse junger Menschen mit beruflichen Handicaps an und weitet sie aus: Etwa mit einem Ausbildungsprojekt im erzieherischen Bereich für junge Mütter oder einem Netzwerk für Alleinerziehende, mit unterschiedlich intensiv betreuten Wohngruppen oder mit dem integrierten Wohnprojekt ViViDante (siehe Bild) für junge Menschen mit und ohne Unterstützungsbedarf.

Weitere Infos zu den Wohnprojekten

Gemeinsam mit den SWM bietet das Stadtwerkeprojekt auch eine berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme für junge Geflüchtete an. „Wir haben 2021 für alle Teilnehmer, die die für sie sehr anspruchsvolle Maßnahme erfolgreich durchlaufen haben, Ausbildungsstellen gefunden“, sagt Petra-Maria Klier. „Das ist ein Erfolg für uns und ein positives Signal hinein in die Gesellschaft. Am Ende haben unsere Azubis nicht nur einen Berufsabschluss, sie stehen zudem mit beiden Beinen fest im Leben und können ihren eigenen Weg selbstständig gehen. Das ist ein tolles Gefühl für sie und auch für uns“.

2021 wurde das Stadtwerkeprojekt zum dritten Mal erfolgreich zertifiziert und hat zum vierten Mal das Gütesiegel der Landesarbeitsgemeinschaften Jugendsozialarbeit (LAG) in Bayern bekommen.