Photovoltaik

Kosten und Rentabilität einer Solaranlage

01.10.2024 | Die Anschaffung einer Photovoltaik-Anlage ist eine größere Investition. Doch dank gesunkener Preise für PV-Module lohnt sie sich und ermöglicht meist eine attraktive Rendite über die gesamte Lebensdauer. Unser Fallbeispiel zeigt, mit welchen Ausgaben Sie für den Kauf einer Solaranlage im Jahr 2024 rechnen müssen.

Was kostet eine Solaranlage?

Wenn Sie eine eigene Solaranlage planen, müssen Sie diverse Kosten berücksichtigen: für die Photovoltaik-Module, den Wechselrichter und das Befestigungssystem sowie für den Batteriespeicher, der heutzutage fast immer ein fester Anlagenbestandteil ist. Hinzu kommen die Kosten für die Montage der Module und die Inbetriebsetzung des Systems.
 

Sinkende Preise für PV-Module

Trotz dieser Ausgaben ist die Investition in eine Photovoltaikanlage heute wesentlich attraktiver als in der Vergangenheit. Denn nachdem die Preise für PV-Anlagen 2021 zwischenzeitlich durch pandemiebedingte Lieferprobleme um etwa 15 % gestiegen waren, fielen sie 2023 wieder um durchschnittlich 40 % wegen der niedrigen Silizium-Preise chinesischer Solarmodule. 

Insgesamt haben sich die Kosten für Solarstromanlagen seit 2006 durch technische Innovationen und gestiegene Fertigungskapazitäten um 75 % reduziert.

Anschaffungskosten für eine Solaranlage

Die Kosten für eine Solaranlage variieren und sind von verschiedenen Faktoren abhängig:

Ein zentraler Punkt sind die Herstellungskosten der Einzelkomponenten. In diesem Bereich gab es in den letzten Jahren eine positive Entwicklung: Vor allem die Kosten für Photovoltaikmodule und Batteriespeicher sind kontinuierlich gefallen.
 

Die Verfügbarkeit dieser Komponenten (wie PV-Module und Akkuspeicher) hat ebenso großen Einfluss auf den Preis. Wenn die Nachfrage das Angebot übersteigt oder Lieferengpässe auftreten, können die Kosten steigen, selbst wenn die Herstellung an sich kostengünstig ist.

Einige Anbieter am PV-Markt stehen derzeit unter starkem wirtschaftlichem Druck, da sie trotz voller Lager mit einer gesunkenen Nachfrage konfrontiert sind. Deshalb verkaufen einige Marktteilnehmer ihre Produkte zum Preis ihrer Einkaufskosten oder sogar darunter. Als Kund*in können Sie davon zwar kurzfristig profitieren, müssen sich aber die Frage stellen, ob Sie sich langfristig auf diesen Anbieter verlassen können, z. B. im Fall von Gewährleistungs- oder Garantiefragen.

So finden Sie den richtigen Solaranbieter
 

Auch die spezifischen örtlichen Gegebenheiten spielen eine Rolle: Bedarf es beispielsweise eines neuen Zählerschranks im Haus, kann das Zusatzkosten in Höhe von mehreren Tausend Euro verursachen. Komplizierte Dachkonstruktionen oder Schattenwurf können individuell angepasste Lösungen erfordern, die den Preis in die Höhe treiben.

Letztlich hat natürlich auch Ihr Qualitätsanspruch einen Einfluss auf die Gesamtkosten. Entscheiden Sie sich für hochwertige und langlebige Komponenten, erhöht das den Preis.

Fallbeispiel: Anschaffungskosten und Gewinn für eine Solaranlage in München¹

Investitionskosten

  • In München möchte eine vierköpfige Familie auf ihrem Einfamilienhaus eine Photovoltaikanlage mit einer Kapazität von 8,8 kWp installieren, bestehend aus 20 PV-Modulen à 440 Watt. Hinzu kommt ein Wechselrichter und ein 9,6 kWh-Batteriespeicher.
  • Das Dach des Hauses hat eine Neigung von 30 °, eine Ausrichtung nach Süden und ist nicht verschattet.
  • Die Familie entscheidet sich für qualitativ hochwertige schwarze monokristalline Glas-Glas-Module des Herstellers Solar Fabrik aus Bayern. Auch beim Wechselrichter setzt sie mit dem österreichischen Hersteller Fronius auf Premium-Qualität „made in Europe“. In Kombination mit einem Batteriespeicher von BYD ergibt das eine hoch-effiziente Lösung.
  • Die anfänglichen Investitionskosten belaufen sich auf ca. 23.300 Euro. Durch Förderungen bekommt die Familie etwa 4.000 Euro zurück, was die voraussichtlichen Ausgaben auf ca. 19.300 Euro senkt.

Berechnung des Gewinns

  • Wenn man einen Strompreis von 34,5 Cent pro kWh und einer Preissteigerung von 1 % pro Jahr zugrunde legt, würde die Familie ohne eine Photovoltaikanlage über einen Zeitraum von 20 Jahren insgesamt rund 32.000 Euro für den Strom aus dem öffentlichen Netz ausgeben. Mit der Anlage reduzieren sich die Kosten dank dem Eigenverbrauch des selbst erzeugten PV-Stroms auf ca. 10.300 Euro.
  • Der überschüssige, nicht selbst genutzte PV-Strom wird ins öffentliche Netz eingespeist. Dafür erhält die Familie eine Einspeisevergütung.
  • Die Anlage fängt nach rechnerisch 12,8 Jahren Amortisationszeit an, Gewinn zu machen. Über die gesamte Lebensdauer der Solaranlage von mindestens 20 Jahren ermöglicht das eine attraktive Rendite. Denn wenn man die gesparten Stromkosten und die Einspeisevergütung über einen Zeitraum von 20 Jahren mit den Investitionskosten gegenrechnet, erwirtschaftet die Familie einen Gewinn von etwa 12.700 Euro.
  • Darüber hinaus vermeidet die PV-Anlage auch die Entstehung von etwa 4.400 kg CO2-Emissionen pro Jahr (falls zuvor kein Ökostrom bezogen wurde).

1 Je nachdem, welche Umstände bei Ihnen vorliegen, können Ihre Gesamtkosten von unserem Fallbeispiel abweichen.

Berechnung der Gesamtersparnis¹

 

 

ohne PV
mit PV & Batteriespeicher²
Stromkosten Netzbezug3
Verbrauch: 4.000 kWh p.a.
32.000 €
10.300 €
Stromkostenersparnis3
34,5 ct/kWh
0 €
21.700 €

Einspeisevergütung4
8,11 ct/kWh

0 €
10.300 €

Investitionen (netto, 0 % MwSt.)
abzüglich Förderungen

0 €

   23.300 €
 -   4.000 €
= 19.300 €

Gesamtersparnis
0 €
12.700 €
 
 
 

1 Kalkulation über Betrachtungszeitraum von 20 Jahren, gerundete Werte

2 Anlagenmerkmale: PV-Anlage (8,8 kWp) mit 10.000 kWh Jahresertrag, Batteriespeicher mit 9,6 kWh Netto-Kapazität

3 Antizipierte Strompreissteigerung von 1 % p. a.

4 Einspeisevergütung bei Inbetriebnahme 1. August bis 31. Dezember 2024

Fazit: Eine Solaranlage lohnt sich

Die Anschaffungskosten für eine Solaranlage variieren und sind von bestimmten Faktoren abhängig. Doch die in den vergangenen Jahren stark gesunkenen Preise (vor allem von PV-Modulen und Batteriespeichern) ermöglichen auch bei der Wahl von qualitativ hochwertigen Komponenten eine attraktive Rendite über die gesamte Lebenszeit der Anlage.

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