MVG: Information für die Medien
MVG bekommt eine aufs Dach: Solaranlage auf Buszug-Anhänger soll Klimaanlage antreiben
Ein Buszug der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) ist künftig mit Solarzellen auf dem Dach im Linieneinsatz unterwegs. Gemeinsam mit dem Start-up Sono Motors, das die Photovoltaik-Anlage entwickelt hat, und Katrin Habenschaden, 2. Bürgermeisterin der Stadt München, hat die MVG das Fahrzeug am Donnerstag, 31. März 2022, offiziell vorgestellt. Mit der Solaranlage will die MVG untersuchen, welche Hilfssysteme an Bord sich zuverlässig mit Sonnenenergie versorgen lassen.
Die Solaranlage, welche die MVG beim Münchner Unternehmen Sono Motors geordert hat, hat eine Fläche von etwa 12 qm². Die Dachfläche des Buszug-Anhängers entspricht der eines Normalbusses – die Untersuchungsergebnisse sind auf den Einsatz von elektrischen Normalbussen übertragbar. Der Versuchsaufbau wird im Rahmen des „Integrierten Handlungsprogramms zur Förderung von Elektromobilität in München“ von der Landeshauptstadt München gefördert.
Katrin Habenschaden, 2. Bürgermeisterin der Stadt München: „Wir brauchen im Verkehrssektor einen Kurswechsel. Der Verkehr verfehlt die Klimaschutzziele noch sehr deutlich, und das hat auch in München direkte Auswirkungen auf die Luftqualität in der Stadt. Die Solar-Busse können ein Baustein bei diesem dringend nötigen Wandel hin zu einer klimafreundlichen Mobilität sein. Mich überzeugt die Idee, denn hier kann viel Treibstoff eingespart werden und der CO2-Ausstoss deutlich reduziert werden.“
„Wir arbeiten mit der MVG bereits daran, unsere Busflotte komplett auf Elektro-Antriebe umzustellen. Die Kraft der Sonne zu nutzen, ist natürlich noch deutlich nachhaltiger und ich hoffe, dass dieses Pilotprojekt zeigt, dass wir mit Solarenergie auch die Reichweite der E-Busse verlängern können. Besonders freut mich an dieser Kooperation mit unserer MVG, dass eine so innovative Idee von einem Münchner Unternehmen kommt“, so Habenschaden weiter.
Die Photovoltaik-Anlage ist auf dem Anhänger eines sogenannten „Buszugs“, also einem Gespann aus Zugfahrzeug und Busanhänger, installiert. In Extremsituationen, zum Beispiel an besonders heißen Sommertagen unter vollem Einsatz der Klimaanlage, verbraucht der Anhänger mehr Strom als das Zugfahrzeug liefern kann. Die MVG will nun herausfinden, wieviel Energie die Solarzellen auf den Linienwegen produzieren können.
Veit Bodenschatz, Geschäftsführer und Geschäftsbereichsleiter Bus der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG): „Mit der Photovoltaik-Anlage auf unserem Busanhänger können wir nun unter Realbedingungen testen, wie gut die Stromerzeugung im Münchner Sommer funktioniert und ob es vielleicht Strecken in unserem Netz gibt, die besser als andere für diese Art der Stromerzeugung geeignet sind. Die Frage, welche Energieeinsparungen durch die Nutzung der Sonnenenergie erzielt werden können, sind natürlich vor dem Hintergrund aktueller Kraftstoff- und Energiepreise besonders spannend“.
Untersucht wird ferner, ob die Photovoltaik-Anlage bei der künftigen Nutzung von Elektrobussen den Energiemehrbedarf der Wärmepumpe im Klimabetrieb im Sommer kompensieren kann. Damit könnten die Reichweiten der E-Busse ganzjährig auf einem stabilen Wert gehalten werden.
Bodenschatz: „Bei Fahrzeugen mit Elektroantrieb geht jeder zusätzliche Verbraucher zulasten der Reichweite. Im Projekt wollen wir nun untersuchen, ob die Photovoltaik-Anlage genug Energie liefern kann, um die Wärmepumpe der Klimaanlage zuverlässig zu betreiben. Die Ergebnisse aus dem Versuch sind vor allem im Hinblick auf die Elektrifizierung unser Busflotte interessant, die bis 2032 abgeschlossen sein soll.“
Laurin Hahn, Gründer und CEO von Sono Motors: „Die Partnerschaft mit der Münchner Verkehrsgesellschaft veranschaulicht das enorme Potential unserer einzigartigen Solar-Technologie, welche nun zum ersten Mal in der Geschichte des Unternehmens im öffentlichen Nahverkehr eingesetzt wird. Für Sono Motors ist dies ein Meilenstein auf der Mission, jedes Fahrzeug mit Solarzellen auszustatten”.
„Gerade in Zeiten von steigenden Energiepreisen und zunehmenden Emissionsregulierungen im städtischen Bereich, bietet unsere Solar-Technologie einen großen Mehrwert für öffentliche Verkehrsbetriebe. Stadt- und Reisebusse – egal ob Elektro- oder Dieselantrieb – bieten viel Fläche und sind tagtäglich draußen unterwegs“, so Hahn weiter.
Der Buszug-Anhänger geht nach der technischen Freigabe durch die Aufsichtsbehörden in den Linienbetrieb.
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