Natur schützen, Wasser schützen
Die SWM setzen sich in den Wassergewinnungsgebieten für den Naturschutz ein. Durch eine naturnahe und gewässerschonende Bewirtschaftung der Flächen lässt sich der Lebensraum und die Vielfalt zahlreicher Pflanzen- und Tierarten bewahren. Erlebbar ist dieser Einsatz täglich am Wasserhahn: Nur so kann das Münchner Trinkwasser mit gleichbleibender Qualität quellfrisch aus dem Wasserhahn fließen.
Artenschutz und Artenvielfalt
Naturraum im Loisachtal
Das Loisachtal bietet eine Vielfalt an Lebensräumen: Fließgewässer, Quellbereiche, Hoch-, Übergangs- und Niedermoore, Streuwiesen, Wälder sowie Weiden. Sie sind die Heimat von etwa 500 bedrohten Tier- und Pflanzenarten. Die SWM und die zuständigen Naturschutzbehörden überwachen seit Beginn der Wassergewinnung den Naturraum Loisachtal, um seine einzigartige Vielfalt zu erhalten. Grundwasserstände, Wasserstände von Bächen und Lebensräume werden permanent überprüft.
Naturraum im Mangfalltal
Die Taubenbergwälder mit ihren heimischen Tannen und Laubbäumen wie Esche, Bergahorn und Buche bieten wertvolle Lebensräume für zahlreiche Tierarten – wie Gelbbauchunke, Biber, Uhu und Schwarzstorch. Weitere seltene Lebensräume bilden die von den Wäldern umgebenen großen Wiesenflächen. Sie werden nicht gedüngt und nur ein- bis zweimal im Jahr geschnitten. Die Böden der buschfreien Wiesen schützen das Grundwasser gegen Schadstoffe und bieten Raum für Artenvielfalt: Seltene Pflanzen und Insekten wie z. B. Tagfalter und Heuschrecken kommen hier vor. Diese wiederum bilden die Nahrungsgrundlage für größere Tiere wie Kreuzotter und Fledermäuse.
Heimat für Fledermäuse
Viele heimische Fledermausarten sind bedroht, auch weil sie durch Sanierung oder Abriss alter Gebäude ihre Schlafplätze verlieren. Im Wasserschutzgebiet im Mangfalltal haben die SWM daher ein Fledermaushotel eröffnet. Die Unterkunft für die tierischen Gäste befindet sich in einer ehemaligen SWM Trafostation. Wir haben passende Ein- und Ausflugöffnungen geschaffen und den Dachstuhl umgestaltet: Anstelle elektrotechnischer Anlagen im Inneren sind nun Holzbretter und Backsteine an der Decke befestigt. So können die Fledermäuse in ihrer bevorzugten Ruheposition von der Decke hängen. Auch weitere geflügelte Gäste sind im Fledermaushotel willkommen: An der Außenfassade befinden sich Nistkästen für Vögel und Insektenhotels.
Wasserschutzwald
In den Trinkwassergewinnungsgebieten Mangfalltal und Münchner Schotterebene gehören mehr als 1.800 Hektar Wald den SWM. Die Forstverwaltung der Landeshauptstadt pflegt den Wald im Auftrag der SWM ökologisch und naturnah. Aus der früheren Monokultur hat sich dank natürlicher Verjüngung über Jahrzehnte ein widerstandsfähiger Mischwald entwickelt. Dieser bietet nicht nur der heimischen Tierwelt einen artgerechten Lebensraum, sondern dient auch dem Wasserschutz.
Idealer Wasserspeicher
Ein gesunder Mischwaldboden ist der ideale Wasserspeicher. Denn gerade die Wurzeln von Tannen und Laubbäumen schaffen ein weit verzweigtes Hohlraumsystem. Dieses kann große Niederschlagsmengen speichern, filtern und gleichmäßig an das Grundwasser abgeben. Die humusbildenden Bodenschichten filtern zudem Luftschadstoffe, die im Regen gelöst sind.
Ökosiegel für den Wasserschutzwald
Der SWM Forstbetrieb ist Mitglied im Naturlandverband und arbeitet nach den ökologischen Naturland-Richtlinien. Der Wasserschutzwald ist zudem nach dem Forest Stewardship Council® FSC® (FSC C007867) zertifiziert. Naturland- wie FSC-Siegel garantieren, dass bei der Waldbewirtschaftung hohe ökologische und soziale Standards eingehalten werden und der Wald in seiner ganzen Vielfalt erhalten bleibt.
Naturerlebnispfad im Mangfalltal
Zwischen unserem Wassergewinnungs-Betriebshof in Thalham und der Grundwasserfassung Reisach befindet sich ein Naturerlebnispfad. Er verdeutlicht die positive Wechselwirkung zwischen Wasserschutz und Naturschutz. An teils interaktiven Stationen können Interessierte die Umgebung erforschen und die heimische Pflanzen- sowie Tierwelt besser kennenlernen. Schautafeln erklären die vielfältigen Schutzmaßnahmen vor Ort und deren Wirkung auf Flora, Fauna und Trinkwasser. Gefördert wird der Pfad durch das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz. Die Tafeln sind in Teilen gemeinsam mit dem Bund Naturschutz, Kreisgruppe Miesbach, entstanden. Der Naturerlebnispfad ist ein Teilstück des M-Wasserwegs.
M-Wasserweg erleben